"Flüssiges Gold" ♥
oder auch, Ölbasierte Pflegeprodukte ♥
oder auch, was Du unbedingt vorher wissen solltest ♥
Speiseöl, Pflanzenöl oder auch pflanzliche Öle, werden aus ölhaltigen Pflanzen gewonnen, man nennt sie auch "fette Öle". Die nicht-fettenden Öle, die rückstandslos verfliegen, sind die ätherischen Öle.
Die
unterschiedlichen Öle werden aus unterschiedlichen Pflanzenteilen
gewonnen, z.B. aus Samen, Früchte oder andere Pflanzenteile.
Pflanzenöle bilden die Grundlage für unsere Naturkosmetik ♥
Einen Ölauszug erstellen wir, wenn wir öllösliche Wirkstoffe aus Pflanzenteilen oder aus Kräutern ausziehen möchten. Hierbei spricht man auch von "Mazerat".
Es gibt zwei Möglichkeiten einen Ölauszug anzufertigen
- einen kalten Ölauszug
- und einen warmen Ölauszug
Beide haben ihre Vor- und Nachteile
Der kalte Ölauszug ist das schonende Verfahren, braucht eine bis einige Wochen Zeit und die Gefahr der Schimmelbildung ist erhöht.
Hierfür gibst Du deine gewünschte Pflanze/Kräuter getrocknet in ein Schraubglas und füllst es mit deinem Öl nach Wahl auf. Man nimmt auf 1 g Pflanzenteil --> 10 g Öl
Wichtig ist, die Pflanzen/Kräuter vorher zu zerkleinern, so kann das Öl besser eindringen und die Wirkstoffe ausziehen.
Nun verschließt Du dein Glas und stellst Dein Mazerat an einen Ort, der nicht direkt im Sonnenlicht ist und schüttelst es 1x täglich durch.
Nach ca. 1 Woche gießt du dein Mazerat durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und lagerst es, beschriften nicht vergessen.
Der warme Ölauszug geht relativ schnell, benötigt 1-4 Stunden deiner Aufmerksamkeit und die Gefahr der Schimmelbildung ist nicht so hoch.
Auch hier gilt wieder auf 1 g Pflanzenteil --> 10 g Öl
Wichtig ist hier, dass Du ein Öl wählst, welches hohe Temperaturen verträgt, z.B. Jojobaöl
Hierfür gibst du wie beim Kalt-Auszug beschrieben getrocknete Pflanzen oder Kräuter in ein Becherglas/Weckglas/Marmeladenglas und stellst dieses in ein Wasserbad oder du nimmst ein Salbenstövchen und ziehst mindestens 1 Stunde bei max. 60°C die Wirkstoffe aus.
Besser sind 3-4 Stunden.
An dieser Stelle kommt ein Thermometer zum Einsatz, du musst regelmäßig die Temperatur kontrollieren und bei Bedarf die Wärmezufuhr reduzieren.
Ebenso solltest Du regelmäßig umrühren, damit nichts am Boden festpappt.
Danach gießt Du das Mazerat wieder durch ein Sieb oder Kaffeefilter ab und lagerst und beschriftest es, oder verwendest das erwärmte Öl direkt weiter.
z.B. für Balsame, für Cremes, Massageöle uvm.
Die Haltbarkeit des Mazerates richtet sich nach dem Haltbarkeitsdatum des verwendeten Öls.
Eine Tinktur erstellen wir, um wasserlösliche Wirkstoffe aus Pflanzen oder Kräutern auszuziehen, bevorzugt mit Alkohol.
Du kannst hierbei auch mit frischen, also nicht getrockneten Materialien arbeiten.
Wenn Du getrocknete Pflanzen nehmen möchtest,
benötigst du 0,5 g Pflanze --> 10 g Alkohol
Bei frischen Pflanzen 1 g Pflanze --> 10 g Alkohol
Wie beim Ölauszug auch, gilt hier desto kleiner die Pflanze, desto besser kann ausgezogen werden. Also entweder schnappst Du dir ein Messer und schneidest deine Pflanze klein oder du verwendest einen Mörser.
Tinkturen sollten 3 Wochen lang an einem dunklen und warmen Ort ziehen, 1x täglich schwenken und danach durch ein Sieb oder Kaffeefilter abgegossen werden. Abfüllen und beschriften.
Je nach Auszugsmaterial werden unterschiedliche Alkohole benötigt.
Für Blüten und Kräuter reicht normaler Wodka mit ca. 40 Vol.%
Für Harze benötigst Du Alkohol mit 70 Vol.% ( z.B. Prima Sprit) - 95 Vol.% (z.B. Weingeist)
Tinkturen kannst Du direkt auf der Haut verwenden, bedenke jedoch, dass Alkohol die Haut austrocknen kann.
Oder Du verwendest sie als Konservierung für Cremes, Lotionen oder wasserbasierte Pflegeprodukte.
In meinen Rezepten wirst du eher selten Konservierungsmittel finden, es sei denn, es geht nicht anders. Ansonsten konserviere ich mit Alkohol.
Tinkturen sind bei sauberer und hygienischer Arbeitsweise sowie dunklem Lagerort und dunklem Behälter ca. 2 Jahre haltbar.
Glycerite erstellen wir ebenfalls um wasserlösliche Wirkstoffe zu lösen, hierbei aber nicht in Alkohol, sondern in pflanzlichem Glycerin.
Du kannst frische oder getrocknete Pflanzen/Kräuter und sogar "Gemüse" verwenden.
Ein weiterer Vorteil, Glycerin löst die Pflanzenfarbstoffe. Somit färbt sich ein Glycerit mit Hibiskus z.B. in einem tollen tiefen Rot und bringt somit Farbe in die Kosmetik.
Glycerite kannst Du überall dort verwenden, wo Du Glycerin verwenden würdest.
Verwendest Du frisches Pflanzenmaterial so nimmst Du
20% Pflanzenmaterial + 80% Glycerin
Verwendest Du getrocknetes Pflanzenmaterial so nimmst Du
15 % Pflanzenmaterial + ca. 5 % dest. Wasser + 80 % Glycerin
Du gibst hier dest. Wasser dazu, um das trockene Material zu "aktivieren"
Auch hier gilt, desto kleiner das Pflanzenmaterial, umso besser kann ausgezogen werden.
Je nach Auszugsmaterial muss das Glycerit nun 5-14 Tage ziehen, 1x täglich dabei schwenken.
Glycerite sind bei hygienischer Arbeitsweise ca. 2 Jahre haltbar.
So... Das sind die Basic´s für die Kosmetik-Herstellung die ich Dir zeigen möchte.
Also wenn ich in den nächsten Beiträgen von Mazerat/Ölauszug, Tinktur oder Glycerit rede, dann weißt Du was ich meine. Wenn nicht, kannst Du hier nochmal nachlesen ♥
Ein weiterer Blog-Eintrag zum Thema Basic´s findest Du hier.
Bist du bereit für den nächsten Schritt?
Dieser folgt dann im nächsten Blog-Eintrag ♥ Ich freu mich auf Dich
oder auch, Ölbasierte Pflegeprodukte ♥
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oder auch, Ölbasierte Einsteigerprodukte ♥
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oder auch, Aller Anfang ist schwer ? ♥
oder auch, was Du unbedingt vorher wissen solltest ♥